Jahresbericht 2016
Swisscontact ist seit 1966 in Peru tätig. Die Organisation bildete anfänglich Feinmechaniker für das technische Berufsbildungsinstitut SENATI aus. Über die Jahre kamen weitere Projekte zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von Kleinunternehmen, zur Förderung des nachhaltigen Tourismus und zur Verbesserung der Energieeffizienz und der Luftqualität hinzu.
Peru ist das erste Land, in dem Swisscontact seit 50 Jahren ohne Unterbruch Entwicklungsprojekte durchführt. Die Arbeit der Organisation hat sich mit den Bedürfnissen im Land laufend weiterentwickelt. «Wir sind ständig darum bemüht, unser Angebot den Veränderungen anzupassen – für die Unternehmen, damit sie sich besser an den Markt anschliessen können, und für die Menschen, die auf der Suche nach einem besseren Leben sind», sagt Jon Bickel, Direktor von Swisscontact Peru.
Süd-Laos hat die Auszeichnung «PATA CEO Challenge Top Destination 2016» gewonnen. Der prestigeträchtige Preis der Pacific Asia Travel Association (PATA) anerkennt die Region als aufstrebende touristische Destination mit einem einzigartigen kulturellen Erbe. Die Auszeichnung ist dotiert mit einer halben Million USD in Form einer digitalen Marketingkampagne von TripAdvisor.
Mit dem Ziel, diese Destination einem grösseren Publikum nahezubringen und damit Einkommen und Beschäftigungsmöglichkeiten für benachteiligte Bevölkerungsgruppen zu schaffen, startete Swisscontact 2013 ein Projekt zur nachhaltigen Tourismusentwicklung. Es beinhaltet Massnahmen in den Bereichen Berufsbildung, Marketing und Destinationsmanagement. Herzstück der Projektarbeit ist die Schaffung einer Marke, welche die Vielfältigkeit und die entspannte Lebensart der Region hervorhebt. Die Auszeichnung unterstreicht das touristische Potenzial von Süd-Laos zusätzlich.
Im Februar 2016 hat Swisscontact Bilanz zur Halbzeit der Strategie 2020 gezogen. Die wesentlichen Zielwerte sind in allen Bereichen erreicht und teilweise sogar übertroffen worden. Die Organisation wird in der Öffentlichkeit verstärkt wahrgenommen und Sponsoren sowie Partner bringen Swisscontact grosses Vertrauen entgegen. Das liegt unter anderem daran, dass Swisscontact dem Grundsatz der Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Projektresultate verpflichtet ist.
Die Langzeitziele bis 2020 wurden ebenfalls bestätigt. Swisscontact will weiterhin ihre Risikofähigkeit – finanziell, aber auch bei der Arbeit in fragilen Kontexten – stärken, ihre Wettbewerbsfähigkeit durch innovative Projektansätze und ausgewiesene Resultate verbessern und weiter in eine verlässliche Corporate Governance investieren. Hierzu gehören auch ein professionelleres Informations- und Wissensmanagement, effiziente Prozesse und hohe Standards in Wirkungsmessung und Compliance.
Der CO2-Ausstoss der Backsteinproduktion in Südamerika ist enorm. Die veralteten Brennöfen sind schädlich für die Umwelt und gesundheitsgefährdend für Arbeiter und Nachbarschaft. Swisscontact beendete 2016 ein Projekt in sieben Ländern, das den Ausstoss von Treibhausgasen in sechs Jahren um 1 047 492 Tonnen CO2 reduzierte.
Swisscontact ermöglichte den Produzenten, neue Arten von Öfen kennenzulernen und neue Technologien einzuführen, welche die Energieeffizienz und die Produktivität steigern. Das verringert die schädlichen Emissionen, spart gleichzeitig teure Brennstoffe und ermöglicht eine qualitativ bessere Produktion. Nur schon eine bessere Belüftung mit einem Ventilator verbessert den Ertrag der Backsteinproduzenten um 10 Prozent und reduziert den CO2-Ausstoss um 30 Prozent. Neben der Umwelt profitieren auch Technologiezulieferer, die sich neue Märkte erschliessen können, und die Produzenten selbst, die mittels Kostensenkungen und Qualitätsverbesserungen ihr Einkommen erhöhen können.
Video: Energy Efficiency in Brick Kilns in Latin America program (EELA) (engl.)
In den letzten zehn Jahren profitierten über eine halbe Million Kleinunternehmerinnen und -unternehmer in Ostafrika vom Finanzdienstleistungsprogramm von Swisscontact – und erhielten dadurch Zugang zum Finanzmarkt. Sie konnten ihr Einkommen während dieser Zeitspanne um durchschnittlich rund 10 Prozent erhöhen.
Der Zugang zu Finanzdienstleistungen in Entwicklungsländern bleibt wichtig. Nur so können sich Unternehmen in die lokalen und globalen Märkte integrieren. Swisscontact wird deshalb vermehrt Massnahmen aus dem Bereich der Finanzdienstleistungen auch in andere Projekte integrieren, zum Beispiel indem Ausbildungsprogramme das Thema Finanzkompetenz aufnehmen oder indem der Zugang zu Finanzdienstleistungen für Produzenten in landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten verbessert wird.
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Das neue Wissensmanagementkonzept von Swisscontact basiert auf dem strategischen Grundsatz der «lernenden Organisation». Es setzt bei der strategischen Ressource Wissen an und hat zum Ziel, die Kompetenzen der Mitarbeitenden wie der Organisation zu verbessern. Die Strukturen werden nun darauf ausgerichtet, dass sie Innovation, Wissensteilung und -bewahrung fördern.
Mit dem neuen Intranet können in Zukunft Arbeitsgemeinschaften ihr vorhandenes Wissen über alle Regionen hinweg systematisch austauschen. Thematische Netzwerke unter Beteiligung der Projektmitarbeitenden und thematischer Experten bilden hierzu die Basis.
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